Auf der Suche nach einer sportlichen Ergänzung, die auch mir als faulem Menschen gefallen könnte, stolperte ich über das Thema EMS.
Man versprach mir in 20 Minuten (1x die Woche) ein Training zu schaffen,
wie es sonst nur die Fitness-Gurus aus dem Netz schaffen. Das beeindruckte
mich. Zack – habe ich einen Gutschein für 4 Trainingseinheiten gekauft. Normalpreis 100 Euro. Hui ist Strom teuer geworden – dachte ich und machte intuitiv mal in der Wohnung das Licht aus.

Angerufen – Termin gemacht –
Der übermotivierte Mensch am Telefon hatte so gute Laune und Duzte mich so
oft, dass ich ihm spontan ein “Sie” anbieten wollte. Schnell war ein Termin gefunden. Bitte 15 Minuten früher da sein, hieß es. Zum Aufwärmen dachte ich.
Ne, aufwärmen braucht man nicht, man braucht die 15 Minuten, um sich in einen hautengen Zweiteiler zu werfen, der so eng ist, dass man sich fühlt wie eine Pommersche Wurst im Darm. Unter der Pelle ist man nackt, damit der Strom besser geleitet wird. Ich glaube, es ist reine Schikane. So pummel ich mich, wie ein Michelin-Männchen in meinem Outfit in Kindergrösse aus der Kabine. Wohlfühlen ist anders, denke ich und nehme die Trainingsposition am Stromgerät ein. Dort werde ich von einem Trainer mit Armen, wie ich Beine habe, mit Wasser besprüht. Ein Wet-T-Shirt-Contest. Immerhin ist das Wasser warm. Ich fühle mich wie ein warmer, feuchter Teebeutel.

Wem das bis hier noch nicht genug Fetisch war, bekommt von dem Aushilfs-Mr. Grey Riemen an Armen und Beinen befestigt. Es folgt eine Weste, die so eng geschnürt wird, dass einem die Luft wegbleibt. Ich schaue auf die Wand mit den Zertifikaten an und suche Begriffe wie Bondage, Sadomaso oder Domina. Das würde immerhin die Preise erklären. Aber da steht nichts. Ich höre mich flüstern .. wie ist das Saveword? Da werde ich auch schon wie eine Stereoanlage verkabelt.

Mr Grey erklärt mir die Vorteile – ich könnte bei den Übungen in Kombination mit Strom mal so richtig ins Schwitzen kommen. Der Vorteil bei mir ist ja, dass ich auf der Couch auch Schwitzen kann, denke ich, nicke ihm aber eifrig zu.
Es geht los. In alle Partien des Anzugs wird Strom geführt. Dazu mache ich Intervall-Übungen. Mr. Grey fragt zwischendurch, ob es denn noch ginge. Bei den ersten “och noch gehts” dreht er den Regler hoch und in Düsseldorf wird es kurz dunkel. Ich versuche tapfer durchzuhalten und nicht selbst zu leuchten.

Nach 20 Minuten ist der “Spaß” zu Ende.

Verdammt Mister Grey hatte Recht – ich schwitze und fühle mich, wie nach einem langen Training. Wie ein abhängiger Junkie entschließe ich mich den
Unsinn nun öfter zu machen. Ich bin schwach.
Mr Grey drückt mir einen Vertrag in die Hand, mit dem ich meine Seele, das Zweitgeborene und meine Ehre abgebe und dafür eine lächerlich hohe Summe
zahle. Vielleicht ist mein Hirn noch unter Strom – aber ich unterschreibe.

Ich werde berichten. Sollte ich noch genug Geld für dieses “Internet” übrig haben. Oder es geht mal was schief und ich bekomme eine Elektro-Superkraft – dann werdet ihr in den Nachrichten von mir hören.

*werbung (unbezahlt) – da markennennung und/oder abbildung, verlinkung o.ä.

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